Gerhard Konzelmann (1932-2008) »Die Historie von der schönen Lau«
Favola in Musica nach einer Erzählung von Eduard Mörike aus »Das Stuttgarter Hutzelmännlein«
Eine Co-Produktion von Isny Marketing GmbH
mit Isny-Oper Festival eV.
Dass das einstige Kloster St. Georg und Jakobus in Isny ein Zentrum eines reichen oberschwäbischen Musiklebens war, ist nur wenigen Kennern bekannt. Es lohnt sich daran zu erinnern, gerade zu einer Zeit, da dieses Musikleben wieder aufblüht. Die wichtigsten Werke jener Zeit (um das Jahr 1780) stammen von Franziskus Xaverius Rottach, der den Klosternamen Meingosus Rottach trug. Er erfüllte im Kloster drei Funktionen: Er war Philosophielehrer, Chordirigent und Kellermeister.
Bedeutung erhielt St. Georg und Jakobus durch die beiden jüngeren Brüder Rottachs, die sein musikalisches Werk im Notenarchiv des Klosters konservierten. Das lsnyer Notenarchiv entstand und es verlieh der Stadt bis zur Klosteraufhebung im Jahre 1803 Bedeutung im Musikleben Süddeutschlands. Isny war in diesem Bereich durchaus vergleichbar mit Salzburg.
Eineinhalb Jahrhunderte lang führte Isny kein musikalisches Eigenleben. Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts zeigte sich wieder musikalische Intelligenz: Der Komponist Fritz Hartmann bereicherte kirchliche und weltliche Ereignisse in Isny durch eigene Werke. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wagte der junge von Gerhard Konzelmann Dirigent Hans-Christian Hauser den für Isny verwegenen Schritt, komplette Opern aufzuführen. Nie zuvor hatte das professionelle Musiktheater in der südlichsten Stadt Württembergs Fuß fassen können. Hans-Christian Hauser hat die Leitung vollbracht, das »Isny-Oper Festival« zu etablieren. Ein Höhepunkt der Arbeit des Dirigenten, Regisseurs und des künstlerischen Leiters Hauser wurde im Jahr 2007 mit der Aufführung der Oper »Die Entführung aus dem Serail« von Mozart erreicht. Im Herbst des Jahres 2007 führt das Ensemble des Isny-Oper Festivals ausnahmsweise in dieser Saison ein weiteres musikalisches Werk auf: »Die Legende von der Schönen Lau«, getreu nach der Erzählung von Eduard Mörike.
Mörike siedelt die Existenz der Nixe »Die Schöne Lau« am Rande der Einzugsgebiete der Donaunebenflüsse an – dazu zählen auch Eschach und lller, und vor allem die »Blau« mit dem berühmten »Blautopf“. Vom entfernten Gebiet des Donauursprungs darf die Lau erst wieder in das Donaudelta am Schwarzen Meer zu ihrem Mann zurückkehren, wenn sie gelernt hat zu lachen, und wenn sie dem »König der Donau« ein Kind gebären kann. Die Musik erzählt dieses Märchen in Klängen unserer Zeit. Sie überfordert den Zuhörer nicht, sie weckt Interesse.
Gerhard Konzelmann
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