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Modest Mussorgski (1839-1881)
»Szenen aus der Kinderstube«

Freitag, 15.06.2018, 15:00 Uhr
Foyer des Kurhauses Isny

Elsa Kodeda, Sopran
Luana Halasz, Violine
Philine Blachny, Viola
Hans-Christian Hauser, Klavier

 

Mit der Amme
Liebe Amme, erzähle mir bitte ein Märchen vom schwarzen Mann,
der in Wäldern lebt und kleine ungehorsame Kinder frisst. Oder nein,
erzähle mir lieber vom Zar, der lahm war. Dort, wo er gestolpert ist, ist ein
Pilz aufgesprossen. Erzähl über die Zarin! Die nieste so, dass die
Scheiben zersprangen.

In der Ecke
Ach, du, Wildfang! Der Knäuel ist weg, alle Maschen gelöst, das
Tintenfass umgekippt! Geh in die Ecke!
Ich habe nichts getan, ich war brav. Das war das Kätzchen!
Du bist altes böses Weib! Ich bin nicht schuld, und du schickst mich in die
Ecke, ich mag dich nicht mehr!

Der Käfer
Das Kind erzählt: ich spielte dort im Sand, baute ein Haus aus
Spänen, als plötzlich ein Käfer aufs Häuschen fiel. Groß und
schwarz sah er mich böse an, surrte laut und wollte mich beißen. Dann
flog er auf und prallte an meine Schläfe. Wie erschrak ich da! Ich
duckte mich nieder und hielt mich still. Doch der Käfer lag unbeweglich im
Sand. Was ist mit ihm geschehen? Ist er tot oder verstellt er sich bloß?

Mit der Puppe
Schlafe, Püppchen, schlaf! Tjapa, schlummre ein! Liegst du jetzt nicht
still, holt dich der Wolf und frisst dich! Schlaf ein. Alle deine Träume
von einer Zauberinsel erzählst du mir morgen.

Vor dem Schlafengehen
Gott im Himmel, segne und erhalte auf Erden Vater und Mutter, Bruder
Wasenka und Bruder Mischenka. Und unsere alte Oma, und Tante Katja, und
Tante Natascha, und Tante Ljuba und Cousine Olga und Tanja. Und Onkel
Peter, Onkel Wolodja, und Vetter Sascha, Grischa und Pascha, Sonja,
Dunjascha. Wie geht es weiter?
Du, Schelmin, schon wieder vergessen!: »Gott im Himmel, segne auch mich,
Sünderin!«
Liebe Amme, ist es richtig so?: Gott im Himmel, segne auch mich,
Sünderin.

Kater Murr
Ei, Mutter! Was habe ich gesehen! Ich wollte meinen Sonnenschirm holen
und sehe unseren Murr sitzend auf dem Käfig. Der Zeisig bebt und piept.
O du Wicht, Murr, willst das Vöglein fangen! Ich steh still und
schaue. Der Kater sieht mich ruhig an, und steckt die Tatze in den Käfig.
Er hätte den Zeisig beinahe gepackt.. Da schlug ich ihn, patsch. Aua.
Mutter, ich tat mir weh am Käfig. O, wie hart war er!.. Aber wie
frech war der Kater, Mutter, nicht wahr?

Ritt auf dem Steckenpferd
Hopp, hei, mach Platz, halt! Guten Morgen, Wasja, komm heute mit mir spielen!
Tschüss! Ich muss nach Jükki reiten, doch vor Abend noch kehr
ich heim zum Spielen. Hopp, hei, gib mal acht! Au! Mein Bein tut weh!
Mein Lieblieng! Welch ein Jammer! Nun, lass das Weinen. Schau mal hin,
wie schön ist das Vöglein am Zaune. Siehst du? Tut es noch weh?
Vorbei! Aus dem Dorf reite ich, Mutter! Nun geht’s nach Hause. Hopp,
hopp. Gäste kommen. Ich muss weiter reiten …

 

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